Presse-Spiegel
ein paar Zitate aus der Presse
Mit leisen, aber spürbar kritischen Untertönen beobachtet und begleitet der Dokumentarfilm ‚Der Ost-Komplex‘ seinen ambivalenten Protagonisten und stellt dabei die provokante Frage nach einer manisch betriebenen Vergangenheitsaufrechnung, die in der Doppeldeutigkeit des Filmtitels bereits ihren Widerhall findet.berliner filmfestivals
‚Der Ost-Komplex‘ gewährt tiefe Blicke in die Seele eines Verwundeten. Die politische Grausamkeit, die an Röllig ein Exempel statuierte, wirkt nach.Kinozeit.de (Harald Mühlbeyer)
‚Der Ost-Komplex‘ schlägt sich tapfer auf jenem Schlachtfeld, das man Erinnerung oder Geschichte nennt. Jochen Hick gelingt in ‚Der Ost-Komplex‘ das Kunststück einer differenzierten Betrachtung, deren viele Ebenen er geschickt nach und nach aufdeckt.Junge Welt (Grit Lemke)
Ist schon alles gesagt über die DDR? Nein, meint Jochen Hick: Sein Film ‚Der Ost-Komplex‘ porträtiert einen DDR-Zeitzeugen, der nach wie vor erstaunlich viel Aufklärungsarbeit hat, wenn es um die kommunistische Diktatur geht. Filme wie ‚Der Ost-Komplex‘ sind bitter nötig.Neue Züricher Zeitung (Claudia Schwartz)
Jochen Hick hat klar erkannt, dass die Auskunftsfreudigkeit und das Charisma seines sensiblen und intelligenten Protagonisten einen langen Dokumentarfilm trägt. Außerdem erlebt der Zuschauer durch den traumatisierten, bekennenden Schwulen und antisozialistischen Agitator Röllig einen aufschlussreichen Slalom durch die sehr unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Milieus, die in Deutschland vorhanden sind.Kultura Extra (Max-Peter Heyne)
Dass der Widerstreit der Erzählungen das künstlerische Geschäft belebt, zeigt Jochen Hicks Dokumentarfilm ‚Der Ost-Komplex‘ (Panorama). Der widersteht nämlich der Versuchung, die Stasi-Opfer-Zeitzeugengeschichte zu verfilmen, mit der Mario Röllig heute in Schulen und auf CDU-Veranstaltungen DDR erklärt. Bei aller Vertrautheit mit seinem Protagonisten hält Hick immer wieder antagonistische Vergangenheitsentwürfte gegeneinander (Vera Lengsfeld, die gegen Egon-Krenz-Lesungen demonstriert), um auch die mitunter komische Nähe der beiden scheinbar weit voneinander entfernten Erinnerungsfraktionen vorzuführen, die auf die DDR als Legitimationsgrund bis heute angewiesen sind. Der Freitag (Matthias Dell)
Neben Mario Rölligs ganz persönlicher Sicht auf die Vergangenheit, lässt Regisseur Jochen Hick Raum für unterschiedliche Meinungen zum Thema DDR-Vergangenheit. Er bohrt nach, wo es unbequem wird: Da ist der Rentner, der in der DDR nicht immer glücklich war, aber trotzdem geblieben ist. Da sind die Eltern von Mario Röllig – frühere SED-Mitglieder – die immer zu ihrem Sohn gestanden haben. Oder die Demonstranten, die alljährlich Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht huldigen. War die DDR ein Unrechtsstaat oder nicht? Der Film regt die erneute Diskussion darüber an.Lichtenberger Rathausnachrichten